Stefan Stippler (Hrsg.): „Hostau – Heimat zwischen Böhmerwald und Egerland“. 752 Seiten, Hardcover, EUR 79,00 (ISBN: 978-3-8442-0241-0). Erschienen 2011 bei epubli, Berlin (ein Unternehmen der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck).

Die Neuauflage des »Hostauer Heimatbuches« ist seit vielen Jahren überfällig. Diese vorliegende, vierte Auflage will auch eine Orientierungshilfe für nachfolgende Generationen bieten, um sich im Herkunftsgebiet ihrer Vorfahren zurechtzufinden. Der deutsch-böhmische Gerichtsbezirk Hostau (Hostouň) war mit seinen 210 Quadratkilometern der größte der drei Gerichtsbezirke im Kreis Bischofteinitz (Horšovský Týn). Er lag als Grenzland am Oberlauf der Radbusa in einem waldreichen Berg- und Hügelland, unterbrochen von zahlreichen bis in 600 m und höher reichenden Fluren. Von jeder einzelnen Siedlung des Bezirks sind neben einem geschichtlichen Abriss ein übersichtlicher Ortsplan ebenso zu finden ist wie ein Häuser- und Bewohnerverzeichnis, außerdem eine Liste der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege und der Vertreibungstoten, zusätzlich jeweils Fotos, Episoden aus dem Dorfleben und anderes Wissenswertes. Kinderspiele, Mundart, Bräuche, Lieder, Kochrezepte, Sagen, Humor, Erzählungen und Gedichte werden geboten; vorgestellt werden schließlich auch die Pfarrherren, Lehrer und berühmten Persönlichkeiten des Heimatbezirks. Nach Berichten über Land und Leute, Siedlungen und Geschichte des Dekanats gilt der zweite Teil des Werkes der Stadt Hostau und ihrem Kirchsprengel, der dritte den übrigen acht Kirchensprengeln: Eisendorf (Zelezná), Heiligenkreuz (Újezd Svatého Kříže), Melmitz (Mělnice), Muttersdorf (Mutěnín), Plöß (Pleš), Schüttarschen (Štítary), Sirb (Srby) und Weissensulz (Bělá nad Radbuzou). Der vierte Teil schildert das Volksleben, der letzte schließlich die Vertreibung und das Wiederfinden. Dass die Vertreibung kein Ende für immer war, und wie lebendig die Gemeinschaften der Ortschaften im Bezirk weiterhin bestehen, das belegt der Abschlussteil des Buches.

"Ich habe das Buch »Bezirk Hostau - Heimat zwischen Böhmerwald und Egerland« mit starker Anteilnahme angesehen. Ich schätze hauptsächlich die gewissenhafte Arbeit, mit der Sie bis in die Einzelheiten die alte Heimat beschreiben. Das ist ein besonders wertvoller Beitrag nicht nur zu unserer Geschichte sondern auch eine Hilfe, um der jungen Generation zu zeigen, woher ihre Familie kommt und wo ihre Ahnen Beachtliches geleistet haben. Indem ich Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Arbeit danke, hoffe ich, dass das Buch in weiteste Kreise der Landsleute gelange."
Dr. Otto von Habsburg (1912-2011)

Festschrift zur 20-jährigen Patenschaftsübernahme der Großen Kreisstadt Dillingen an der Donau über die Heimatstadt Hostau im Böhmerwald. Hardcover, 240 Seiten, 107 Abb., davon 26 in Farbe, 2 Tab.; zweisprachige Ausgabe (deutsch und tschechisch), EUR 29,00 (ISBN: 9783899597783). Erschienen 2008 im Anderen Verlag, Uelvesbüll.

Hostau, ein kleines böhmisches Städtchen zwischen Egerland und Böhmerwald, ist der Gegenstand dieser bilingualen Publikation (deutsch und tschechisch). In der vorliegenden Diplomarbeit an der Universität Salzburg (Katholisch-Theologische Fakultät) werden die einzelnen Aufzeichnungen und Berichte der jeweiligen Seelsorger im zweiten Memorabilienbuch der Pfarrei Hostau in den Jahren von 1836 bis 1938 analysiert.

Der Gedanke, Verschüttetes wieder auszugraben, um es sich und anderen Menschen wieder zugänglich zu machen, ist der Auslöser gewesen, die Geschichte der Hostauer Pfarrei zum Thema dieser Arbeit zu machen.

Die vorliegende Arbeit will mithelfen, in der Aussöhnung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen weiter voranzuschreiten. Es gilt auf Altes, das verbindet, das auch eint, aufzubauen und eben dieses auszubauen. Es muss um Verständigung und um ein Miteinander der ehemaligen und jetzigen Bewohner Hostaus gehen. Wichtig bei allen gemeinsamen Projekten ist es, die Kirche einzubeziehen, die alle eint.

"Durch den europäischen Integrationsprozess und das Zusammenwachsen von Ländern, die noch durch die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts verwundet sind und zugleich vorausschauen, gilt es die Vergangenheit in verantwortungsbewusster und quellenkritischer Weise zu verarbeiten. Dennoch wird die Erweiterung der Europäischen Union vorwiegend aus politischer und wirtschaftlicher Perspektive betrachtet. Man erhofft sich nicht nur einen zukünftig geeinten und friedvollen Kontinent, sondern ebenso die Erschließung von neuen Wirtschaftsräumen. Aus humanwissenschaftlichem und theologischem Blickwinkel bleiben hier immer auch Fragen offen, die vor allem die soziale Integration, den kulturellen Kontext und den religiösen Pluralismus betreffen. Historiker und Ökumeniker wissen um die Vielfalt von Konfliktpotentialen, die über die politischen und ökonomischen Kategorien hinausgehen. Vorliegende Publikation leistet einen wichtigen und lokal konkreten Beitrag zum Wiederfinden von verlorenen Identitäten und zum Bemühen, diesen Raum, der nun nicht mehr durch Grenze, Eisernen Vorhang und unterschiedliche Währung getrennt ist, wiederum in jenen Mittelpunkt zu rücken, wohin er von seiner Geschichte her gehört."
Prof. Dr. Dietmar W. Winkler, Paris-Lodron-Universität Salzburg

"Die Arbeit bietet ein plastisches Bild des Gesellschaftsleben in der gegebenen Region."
Doc. dr. Rudolf Kučera, Johannes-Evangelist-Purkyně-Universität Aussig

"Diese Publikation dient nicht nur der Selbstvergewisserung der früheren Bewohner des betroffenen Raumes, sondern auch der Identitätssuche der betroffenen tschechischen Städte heute."
Prof. Dr. Albert-Peter Rethmann, Karls-Universität Prag

"Die vorliegende Studie zeigt das Bekenntnis der damaligen Menschen zu Glaube und Kirche auf und gibt damit wünschenswerte pastorale Impulse für die Bereicherung des kirchlichen Gemeindelebens im Hostau der Gegenwart."
Prof. Dr. Wolfgang Oberröder, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt